So verzichtet die Amsel auf das Herumtrippeln, das Regentropfen imitieren soll. Diese Art der Wurmjagd wird speziell von Wattvögeln praktiziert. Die Amsel nutzt für den Wurmfang stattdessen gleich drei ihrer Sinne auf einmal: Das Sehen, das Hören und das Fühlen. Mit ihren sehr großen Auge kann sie auch bei schwachem Licht eine Wiese oder ein Feld genau nach Bodenverfärbungen oder Unebenheiten absuchen. Hat sie etwas Verdächtiges entdeckt, tippelt sie zu der entsprechenden Stelle und legt den Kopf schief. Nun betrachtet sie die Erde genauer und horcht gleichzeitig mit ihren Ohren auf die Geräusche, die der Wurm macht. Sie kann aber Töne, die tiefer als 40 Hertz (das entspricht dem tiefsten Ton eines Kontrabasses) sind, nicht hören. Deshalb verlässt sie sich im Zweifelsfall lieber auf ihren Tastsinn. Mit empfindlichen Rezeptoren, die am und neben dem Schnabel sitzen, kann die Amsel sogar schwächste Vibrationen im Boden erkennen. Eine fette Beute ist damit garantiert.